Startseite > Uncategorized > Das Märchen von den teuren Migranten

nachdem es dem ‚Trend‘ folgend die interessante Meinung gibt, Deutschland müsse an den Grenzen von 1990 gegen Massenmigration verteidigt werden, hier eine Rechnung, die eben keine Milchmädchen-Rechnung ist. Auch diejenigen, die sich darüber aufregen, dass Flüchtlinge sich erdreisten den Deutschen Rechtsstaat zu bemühen, dürfen sich einmal überlegen, ob wir uns mit hartem Vorgehen, gegen was auch immer, nicht selbst schaden. Nein, moralische Vorstellungen meine ich hier nicht, ich meine die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft heute und in Zukunft. Hier meinen immer noch welche, etwa diejenigen, die Kinder aus deutschen Schulen heraus abschieben, um die ‚Zahlen‘ zu ‚verbessern‘, die nächste Generation in Deutschland könne alle Aufgaben alleine bewältigen und sie könnte auch gegen diejenigen vorgehen, die aus anderen Kontinenten nach Europa kommen. Nein, es ist heute und jetzt schon anders, wir können um jeden Menschen froh sein, der sich unserer demokratischen und eigentlich liberalen und weltoffenen Gesellschaft anschließt. Wer sich da an der Hautfarbe oder Herkunft stört, ist auf dem Weg in Abstieg, ewiger Unzufriedenheit und letztlich Machtlosigkeit.

Und noch eines nervt mich, die so viel beschworene Überlastung der Kommunen aufgrund der Aufnahme von geflüchteten in Deutschland spiegelt sich in Bergkirchen nicht. Wir haben unseren Beitrag in Form von Plätzen an Kinderbetreuungsstätten und Schulen gut meistern können. Seit 2014 haben Gemeinde und Ehrenamtliche der Asylhilfe hervorragend zusammengearbeitet. In der Traglufthallen waren 2016 bis zu dreihundert Leute untergebracht. Auch die Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine haben wir seit 2022 gut aufgenommen. Aktuell (Stand 16.Juni 2025) gibt es in Bergkirchen-Gröbenried noch die Asylunterkunft mit gut 50 Plätzen. Die Unterkunft in Oberbachern wurde aufgelöst und die drei Familien nach Odelzhausen bzw. Vierkirchen verlegt. Wir sind auf einem Stand von 2014 mit gut 30 Menschen, die hier Schutz suchen, meist schon gefunden haben und die aktuell auf dem Wohnungsmarkt nur schwer unterkommen.

Dazu möchte ich noch erinnern, dass über zwei Millionen Geflüchtete in Deutschland nur aus den beiden Ländern kommen, in denen ein Kriegsherr im Kreml besonders gewütet hat und weiter schlimmste Verbrechen begeht. Nämlich Syrien und seit 2022 eben in der Ukraine. Da finde ich es besonders befremdlich, dass man Menschen auf der Flucht immer mehr zu Tätern macht, die bei uns nur nach den Sozialleistungen schielen würden. Das behaupten vor allem die gerne, die Putin als Vorbild haben und leider auch die, die meinen damit Stimmen zu fangen.

Übrigens, jenseits von Kosten für Schule, Hort und Kindergarten haben Geflüchtete keinen besonderen Aufwand oder Kosten für die Gemeinde Bergkirchen verursacht. Man hört die Tage, dass das jemand in Dachau an blauen Infoständen behauptet. Die Zahlen des Bundes sind bekannt, auch dass damit Unterkünfte finanziert sind. Für Bergkirchen kann ich nachweislich darstellen, dass Geflüchtete in großer Zahl Arbeit im Gewerbegebiet Gada aufgenommen haben. Mir bekannt seit 2016 bis heute. Wir brauchen nicht über die Bedeutung von Gewerbesteuern für den kommunalen Haushalt zu reden. Die oft einfachen Arbeitsplätze bei Rossmann, der Brotfabrik usw. konnten durch die Migration der vergangenen Jahre, gerade auch der Asylbewerber, gut besetzt werden.

Ich versuche es hier einfach mal mit Expertise von Absolventen unserer Universitäten (etwa der LMU), denen wohl hoffentlich keiner den ‚gesunden Menschenverstand‘ absprechen will.

Hier also der Artikel zur obigen Überschrift:
https://www.zeit.de/wirtschaft/2025-06/kosten-migration-integration-sozialleistung-finanzen-nutzen/komplettansicht

Stefan Haas, 16.Juni 2025